Die IAKS Sektion Schweiz hat am 22. und 23. August eine Informationsreise nach München durchgeführt. Dr. Stefan Kannewischer, Präsident der IAKS Sektion Schweiz und Organisator der Reise, konnte 19 Teilnehmer begrüssen.
Nach Ankunft in München gab es direkt neben dem Audi Dome im Biergarten ein Weisswurst-Mittagessen. Gut gestärkt konnte das interessante Objekt des FC Bayern München besichtigt werden. Die für die Olympiade 1972 gebaute Rudi-Sedlmayer-Halle hat der FC Bayern von der Stadt München gemietet und sanft renoviert. In der Saison 2011/12 konnte die neu in der 1. Bundesliga spielende Basketballmannschaft die Halle erstmals bei sehr guten Besucherzahlen nutzen. Das durchdachte Sponsoring- und Marketingkonzept für den kommerziellen Profibetrieb ist besonders aufgefallen.
Anschliessend wurde das Südbad besichtigt. Die 17 öffentlichen Bäder der Stadt München werden durch die Stadtwerke München betrieben. Das 1958-60 gebaute Hallenbad wurde in 2 Etappen mit sehr viel Feingespür saniert und attraktiviert. Der ursprüngliche Stil der Anlage wurde dabei nicht durchbrochen, aber trotzdem wurde die Anlage viel wohlfühliger gestaltet und durch ein Warmaussenbecken ergänzt. Spezielles Augenmerk verdient die Lichtgestaltung sowie die partielle Öffnung der Badehalle durch versenkbare Fassadenteile. Dadurch konnte der bisher nicht benutzte Park für das Hallenbad nutzbar gemacht werden.
Letzte Station am ersten Tag war das DAV Kletter- und Boulderzentrum. Diese Anlage ist über Jahrzehnte in 3 Stufen zur grössten Kletteranlage der Welt gewachsen. Die erste Stufe ist eine reine Outdooranlage aus Sichtbeton. Die zweite Stufe ist eine sehr hohe Indoor- und Outdooranlage. In der dritten Stufe ist die Höhe nicht mehr der wichtigste Aspekt, sondern es sind mehr Lifestyle-Elemente und kommerzieller Betrieb (z.B. Gastronomie) zu sehen. Die Anlage befindet sich im Eigentum des DAV und wird von einer Drittfirma betrieben.
Das Abendessen fand in einem traditionellen bayrischen Gasthaus unter Teilnahme einer Vertreterin des Sportamtes München statt. Der interessante Tag wurde durch einen kurzen Stadtrundgang abgerundet.
Der zweite Tag begann mit der Besichtigung der Vierfach-Turnhalle am Berufsschulzentrum Riesstrasse. Diese neu gebaute Sporthalle überzeugte durch die akustische Trennung der Halleneinheiten. Da Sie jedoch nicht nach der deutschen Versammlungsstätten-Verordnung gebaut wurde, kann sie für Grossveranstaltungen kaum benützt werden. Der Sportboden ist als flächenelastischer Boden mit Linoleum gebaut.
Danach gab der Sportamtsleiter der Stadt München einen Überblick über Sport und Sportinfrastrukturen in München. Beeindruckend sind natürlich die dazugehörigen Zahlen: 600 Sporthallen-Einheiten, 4 Stadien, 4 Kunsteisbahnen, 17 öffentliche Bäder, 32 Schulschwimmhallen, 660 Vereine und 230 Mitarbeiter im Sportamt (wovon 58 in der Verwaltung, Rest in den selbst betriebenen Anlagen). Desweiteren wurden organisatorische Aspekte der Freianlagen („Bezirkssportanlagen“) sowie das Hallenbelegungskonzept des Sportamtes erläutert. Dieses Thema wird am Managementseminar vom 9.11.2012 in Heimberg nochmals vertieft vorgetragen.
Den Abschluss der Reise bildete ein Mittagessen in der Executive Lounge der Allianz Arena sowie die Besichtigung dieses aussergewöhnlichen Stadions. Der Geschäftsführer der Allianz Arena (GmbH mit 22 Mitarbeitern) führte die Gruppe durch die verschiedenen Bereiche vor und hinter den Kulissen. Die markenbildende Gestaltung stammt von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Das Stadion fasst neu 71‘000 Besucher auf 3 Rängen und ist bereits anfangs Saison für die ganze Saison ausverkauft. Der Naturrasen wird beleuchtet, belüftet und beheizt. Neben den 40 bis 45 Fussballspielen finden keine anderen Anlässe (z.B. Konzerte) in der Arena selber statt! Die hinter der Tribüne befindlichen Flächen von 170‘000 m2 BGF werden jedoch mit Gruppenanlässen zwischen 30 und 2‘000 Personen ganzjährig genutzt. Zudem besuchen jährlich ausserhalb der Spiele 260‘000 Personen das Stadion. Neu wurde eine FC Bayern Erlebniswelt („Vereinsmuseum“) eröffnet, das die Besucherzahlen nochmals erhöhen soll.
Die Teilnehmer waren von der Reise sehr begeistert. Das Spektrum der besichtigten Sportanlagen reichte weit: von Spitzen- bis zu Breitensportanlagen, sowie auch unterschiedliche Sportarten. So vermittelte die Reise interessante Blicke über den Tellerrand, die jeweils zu regen Diskussionen untereinander führten und zu neuen Ideen weitergesponnen wurden.