Bericht zum IAKS-Seminar vom 9. November 2012
Seminar „Management von Sportanlagen“:
Im Sportzentrum in Heimberg konnte Dr. Stefan Kannewischer, Präsident der IAKS Sektion Schweiz, die zahlreichen Teilnehmer begrüssen und führte als Moderator durch den interessanten und abwechslungsreichen Tag.
In Zeiten knapper Mittel gewinnt das Management von Sportanlagen an Bedeutung. Wirtschaftliche Aspekte rücken sowohl in der Planungs-, Bau- und Betriebsphase immer stärker in den Vordergrund. Die IAKS Schweiz hat in diesem Tagesseminar aktuelle Themen aus der Praxis aufgegriffen und diese durch Experten beleuchten lassen.
Im Auftaktreferat verschaffte Urs Mosimann, Vorstandsmitglied der IAKS Schweiz, einen Überblick über die Bedeutung der Wirtschaftlichkeit und Möglichkeiten zu Ihrer Verbesserung. Die Bedeutung der Wirtschaftlichkeit ergibt sich einerseits aus der hohen Anzahl an Sportanlagen und andererseits aus den höheren Betriebskosten im gesamten Lebenszyklus im Vergleich zu den Baukosten.
Die Möglichkeiten der Wirtschaftlichkeitsverbesserung sind vielfältig – gutes Management ist aber sicher ein zentraler Faktor.
Viele Gemeinden erlassen den Nutzern (Subjekten) die Benützungsgebühren der Sportanlagen (Objekten) im Dienste der Sportförderung und verwischen damit die Grenzen zwischen Sportförderung und Defiziten der Sportanlagen. Urs Wunderlin stellte die Hypothese auf, dass bei konsequenter Subjektförderung und gleicher Leistung mehr Wert generiert werden könnte. Er zeigte auf, welche Mechanismen bei Subjektförderung zu wirken beginnen. Aber natürlich gibt es auch Grenzen und Probleme in der Umsetzung von Subjektförderung.
Dann zeigte Christian Fischer von sip Züri (Sicherheit Intervention Prävention Zürich) auf, wie mit einem kombinierten Weg zwischen Sozialarbeit und Repression, sog. „kommunizierter Repression“ wirksam dem Missbrauch von öffentlichem Raum begegnet werden kann.
Nach dem Mittagessen führte Dr. Stefan Kannewischer in die Prinzipien der Sanierung von Sportanlagen ein. Die zu verfolgenden Ziele sind die reine Sanierung, Attraktivierung und Wirtschaftlichkeitsverbesserung. Die Definition der Ziele und das Abwägen von Investitions- vs. Betriebskosten bedarf auch bei der Erneuerung von Sportanlagen einer gut vorbereiteten Entscheidungsgrundlage.
Beatrix Ableitner und ihre Kollegen haben das Mammutprojekt der Stadt München zur Neuordnung des Belegungsmanagements von Sporthallen vorgestellt. Die Stadt München hat 450 Sporthallen-Einheiten mit 900 Nutzern. Sie hat die Vergabe der Mehrfachsporthallen mit einem Kriterienkatalog neu geordnet, allen Nutzern gekündigt und dadurch 10’000 Stunden dazugewonnen. In den nächsten Jahren sollen auch die Einfach- und Kleinsporthallen in allen 25 Stadtbezirken neu geordnet werden. Insgesamt sollen 90.000 Stunden mehr zur Verfügung stehen. Dies wird durch eine Vielzahl von Massnahmen erreicht.
Dann hat Verwaltungsratspräsident Bernhard Gyger einen Überblick über das Sportzentrum Heimberg gegeben. Es ist als Genossenschaft organisiert und wurde 1973 gegründet. Es musste und hat sich immer wieder an die Bedürfnisse der Gäste angepasst. In den letzten Jahren wurde auch die Organisation vereinfacht. Abschliessend fand ein Rundgang durch die Anlage statt.
Die grosse Resonanz, das interessante Teilnehmerfeld und die anregenden Diskussionen zeigen die Aktualität und Bedeutsamkeit des Themas „Management von Sportanlagen“ auf.
Referate:
Urs Mosimann, SLS Sport + Leisure Solutions, Wallenried : IAKS_01_Mosimann_Wirtschaftlichkeit
Urs Wunderlin, vormals Sportamtsleiter, Stadt Winterthur : keine Referatunterlagen
Christian Fischer, Betriebsleiter SIP, Zürich : IAKS_03_Fischer_SIP_Zueri
Dr. Stefan Kannewischer, Kannewischer Management AG, Zug : IAKS_04_Kannewischer_Sanierung
Beatrix Ableitner, Immobilienmanagement, Stadt München : IAKS_05_Ableitner_Belegungsmanagement
Bernhard Gyger, Verwaltungsratspräsident, Genossenschaft Sportzentrum Heimberg : IAKS_06_Gyger_Sportzentrum