Pünktlich um 9 Uhr konnte mit dem Seminarprogramm begonnen werden. Begrüsst wurden die Seminarteilnehmer von Roger Gut (Präsident IAKS Schweiz), welcher für die weitere Moderation des Tages das Wort an Markus Gutknecht (Verantwortlicher Projekte) übergab.
Die Referate des Vormittags befassten sich mit den Themen Unfallverhütung, vorangehende Planung und Planerwahlverfahren, Stolperfallen im öffentlichen Beschaffungswesen sowie einen Informationsblock über das neue Sportzentrum Malley CSM. Als Startreferent durfte Herr Beat Wittwer von der Beratungsstelle für Unfallverhütung begrüsst werden. Gespannt verfolgten die Teilnehmer den interessanten Vortrag von Herrn Wittwer, welcher anhand von zahlreichen Ausführungsbeispielen ausserordentlich praxisnah die teilweise gravierenden Planungs- und Ausführungsfehler in Schweizer Sportbauten hinwies.
Auch uns, dem Vorstand, war es ein Anliegen unseren Beitrag zur erfolgreichen Planung von Sportbauten in der Schweiz beizusteuern. Roger Gut und Markus Gutknecht nahmen sich dieser Aufgabe an und brachten den Teilnehmenden die Planung vor der Planung näher. Hierbei wurde darauf hingewiesen, dass vor jedem Architekturwettbewerb oder öffentlichen Ausschreibung, stets eine vorangehende Planungsphase vorausgesetzt werden sollte. Nur mit einer sauberen Machbarkeitsstudie durch Fachspezialisten mit fundiertem Spezialwissen und unter Einbezug aller Projektbetroffenen Bevölkerungsgruppen sowie der Politik sind Zielführend.
Referat Roger Gut / Markus Gutknecht (IAKS)
Nach einer kurzen Pause, die rege für Netzwerkgespräche genutzt wurde, führte Herr Lic. Jur. Marco Sacchetti in das Thema des öffentlichen Beschaffungswesens aus der Sicht der Gemeinde ein. Dabei wies er gekonnt auf die kantonalen Gesetzesunterschiede und Anwendungspraktiken, die einzuhaltenden und oder zu berücksichtigenden Schwellenwerte hin. Dies stets aus der Sicht der Gemeinden und deren Verpflichtung gegenüber der allgemein gültigen Rechtsgrundlagen.
Zum Abschluss des vormittäglichen Themenblocks, durften wir zwei Referenten aus dem Französisch sprechenden Teil der Schweiz begrüssen. Der Architekt Antoine Hahne und Herr Serge Beslin Direktor des neuen Sportzentrums, konnten mit ihren Ausführungen über alle Projekt-, Planungs- und Marketingphasen, auch das mehrheitlich deutschsprachige Publikum fesseln. Dabei wurde eindrücklich aufgezeigt welche Aufwendungen ein Architekt in Vorleistung nehmen muss, um an einem Architekturwettbewerb dieser Grösse teilzunehmen. Herr Hahne stellte dem Publikum die Idee hinter dem architektonischen Konzept der Anlage und deren Dimensionen und Sportbereiche vor.
Auch die Mittagspause wurde wieder genutzt, um neue Kontakte zu knüpfen, alte zu pflegen und eine kameradschaftliche Pause zu verbringen.
Gut genährt konnte in den Nachmittag gestartet werden. Für den ersten Referenten das Nachmittages bedeutet dies, die Teilnehmer von Beginn weg zu fesseln, damit diese nicht zu sehr unter den Einflüssen eines vollen Magens leiden. Dies gelang Herrn Dr. Anton Henninger, Geschäftsführer der Kanzlei Henninger AG aus Murten. Mit viel Humor und einer ausserordentlichen Ausstrahlung konnte Herr Dr. Henninger das Publikum zum Thema «Öffentliches Beschaffungswesen Rechte und Pflichten» begeistern. «Mut zur Lücke» als Kernaussage des Referats vermittelt den Teilnehmenden, dass im Öffentlichen Beschaffungswesen zwar viel vorgegeben wird aber durch richtige Vorbereitung, Kommunikation und Argumentation, stets ein für alle gangbarer Weg beschritten werden kann.
Zum Abschluss der Veranstaltung durften wir zu unserer grossen Freude gleich zwei weibliche Referentinnen begrüssen. Zum einen Frau Manuela Häfliger, Rechtsanwältin der Anwaltskanzlei Fellmann Tschümperlin Lötscher AG aus Luzern. Sie referierte gekonnt über das Thema Betriebshaftpflicht. Dabei wurden nicht nur Sportanlagen in den Fokus gestellt, sondern auch deren Erschliessungswege, Geräte in der Umgebung und dergleichen, welche als Werk quantifiziert werden können und somit eine Werkeigentümerhaftung bedeuten. Wie sich dies im Einzelfall verhält, muss von Fall zu Fall genau analysiert und stets neu betrachtet werden. Eine Patentlösung zur Konfliktverhinderung kann
Frau Melanie Klaes, Beraterin der Agentur für Freundlichkeit Tanja Baum GmbH aus Köln, konnte dank Ihrer charmanten und mitreissenden Art das Publikum an sich binden. Freundlichkeit jeden Tag zu Leben ist nicht einfach und stellt für fast alle Menschen eine Herausvorderung dar. Dennoch ist es ausserordentlich wichtig, dass man keine Kultur des Jammerns im Betrieb, Büro oder auch Privat entstehen lässt. Diese ist für unsere Leistungsfähigkeit kontraproduktiv und versetzt den Körper in einen Abwehrzustand mit vermindertem Denkvermögen. Eine Kultur der Freundlichkeit hilft uns, negative Erlebnisse positiv zu verarbeiten und führt zu einer höheren Wirtschaftlichkeit durch Freundlichkeit.
Für die abschliessende Besichtigung der Technikzentrale des Bernaqua, fanden sich um 16 Uhr rund 15 Personen ein. Die Führung wurde von Herrn Andreas Grimm, Leiter Erlebnisbad & Technik, durchgeführt und fand grossen Anklang.
Im nächsten Jahr findet das in Herbstseminar der IAKS Schweiz am 21.11.2019 statt.